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Mit Spürnasen auf Vermisstensuche

Anmoderation:
Habt Ihr einen Hund zu Hause? Dann habt Ihr bestimmt auch schon mal versucht, ihm etwas beizubringen. Zum Beispiel „Sitz“ machen oder Bei-Fuß-Gehen. Aber Hunde können noch viel mehr. Denn mit ihrer feinen Spürnase können sie vermisste Menschen finden. Dazu werden beim Deutschen Roten Kreuz in Empelde als Rettungshunde ausgebildet. Kirsten Heppner war beim Training dabei.

1) Autorin:
Ein leises Kommando reicht aus und die Dalmatinerhündin läuft los wie ein geölter Blitz. Gründlich sucht sie alles ab: dichtes Gebüsch, Holzverschläge, riesige Container. Vor einer großen grünen Regentonne bleibt sie schließlich stehen und bellt so lange, bis ihr Herrchen da ist. Genauso soll die Suche nach Vermissten ablaufen. Die Rettungshundestaffel des DRK Hannover Land/Springe trainiert mindestens zwei Mal die Woche. Das Training ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Tierärztin Carola Taubert leitet es.

2) OT 1 (Carola Taubert)
Da haben wir einmal die Unterordnung, die wir ausbilden, weil natürlich jeder Rettungshund auch sehr gut im Gehorsam stehen muss. Dann haben wir die Gerätearbeit, wo der Hund eben lernt, Leitern zu begehen, Wippen zu begehen, Tunnel zu begehen, und dann die eigentliche Suchausbildung eben.

3) Autorin:
Gut zwei Jahre müssen die Hunde insgesamt die Schulbank drücken. Dabei ist es wichtig, dass der Hund beim Spielen lernt. Er darf zu nichts gezwungen werden, damit er nicht den Spaß an der Arbeit verliert.

4) OT 2 (Carola Taubert)
Die Suche, die bauen wir halt über sogenannte Verbellverstecke auf. Da wird der Hund eben angespielt und spielt intensiv auch mit einer Person und diese Person läuft dann eben weg, versteckt sich hinter einem Busch und hockt sich hin. Und dann wird der Hund losgelassen und läuft dann natürlich freudig zu ihr, weil sie eben das Spielzeug mit hat und vorher mit ihm gespielt hat. Und dann wird er da eben zum Bellen aufgefordert. Und das wäre zum Beispiel so ein Element, was halt relativ typisch ist.

5) Autorin:
Zu Beginn der Ausbildung sollte ein Hund mindestens sieben Monate, höchstens vier Jahre alt sein. Aber ob Schäferhund oder Dalmatiner, das ist egal. Denn fast alle Hunde können Rettungshund werden.

6) OT 3 (Carola Taubert)
Sie sollten eben so mittelgroß sein, also, unterstes Stockmaß ist 40 Zentimeter, sollten nicht zu schwer sein. Sie müssen natürlich gesund sein, das ist ganz wichtig, sie müssen andere Hunde mögen, den Menschen natürlich mögen, sowieso. Und Spieltrieb sollten sie auf jeden Fall mit haben.

7) Autorin:
Zum Abschluss der Rettungshunde-Ausbildung gibt’s dann eine Prüfung. Dazu muss der Hundeführer allerdings über 18 sein. Beim Training mitmachen kann man in Empelde aber schon früher.

Abmoderation:
Mehr Infos über die Rettungsarbeit der Hunde erfahrt Ihr direkt beim DRK-Kreisverband Hannover Land/Springe oder für eine Mail an kirche@ffn.de.

(ffn "Die Kirche"
15. August 2004
Redakteurin:
Angela Behrens; ekn
gesprochen von:
Renate Baumgart; ekn)

 

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